12.02.10: Tag der Kinderhospizarbeit am 10. Februar – 20 Jahre Kinderhospizarbeit in Deutschland
Mit zentralen Veranstaltungen im Deutschen Bundestag in Berlin und in der Bonner Kunsthalle erinnerte der Deutsche Kinderhospizverein e.V. am 10. Februar an den Beginn der Kinderhospizarbeit in Deutschland vor 20 Jahren.
Am 10. Februar 1990 hatten sich betroffene Familien im Deutschen Kinderhospizverein e.V. zusammengeschlossen, um das Thema schwerstkranke und sterbende Kinder aus einem Tabubereich herauszuholen. Dieser Termin wird daher seit 2006 jedes Jahr als „Tag der Kinderhospizarbeit“ begangen.
Mit Aktionen und Informationsveranstaltungen weisen Initiativen, ambulante und stationäre Kinderhospize die Bevölkerung in vielen Städten auf die Situation lebensverkürzend erkrankter Kinder und deren Familien hin, teilte der Deutsche Kinderhospizverein e.V. in Olpe mit. Als Zeichen der Solidarität und Verbundenheit rief der Verein alle Menschen auf, grüne „Bänder der Hoffnung“ an Fenstern, Autoantennen, Taschen oder Bäumen gut sichtbar zu befestigen. Das gemeinsame Band soll die betroffenen Familien mit Freunden und Unterstützern symbolisch verbinden.
Der Deutsche Kinderhospizverein e.V. brachte das erste stationäre Kinderhospiz in Deutschland auf den Weg und betreibt heute 16 ambulante Kinderhospizdienste. Unter seinem Dach bietet die Deutsche Kinderhospizakademie Seminare und Weiterbildungen für Betroffene und Interessierte an. In den letzten 20 Jahren entwickelte sich ein dichtes Netz von betroffenen Familien mit vielen Anlaufstellen in ganz Deutschland.
Der Kinderhospizverein e. V. begreift es nach eigenen Angaben als seine Aufgabe, die Selbsthilfe in den Familien zu stärken und die Versorgungsstrukturen in Deutschland zu verbessern. Derzeit gibt es in Deutschland neun stationäre Kinderhospize, 71 ambulante Kinderhospizdienste und eine große Zahl Ehrenamtlicher, die sich hier engagieren.
Unterstützung durch die Kinderkommission des Deutschen Bundestages
Wie der Deutsche Bundestag aus Anlass der Feierlichkeiten im Parlamentsgebäude mitteilte, unterstützt die Kinderkommission des Deutschen Bundestages das Anliegen des Vereins. So habe sich die Kommission in der letzten Legislaturperiode dafür eingesetzt, dass der Eigenanteil der Kinderhospize an den Tagesbedarfssätzen von zehn auf fünf Prozent verringert wurde.
„Die Kinderhospize leisten eine wichtige humanitäre Aufgabe. Dem Verein ist es mit seiner Arbeit gelungen, das Thema Sterben von Kindern und Trauer aus einem lange tabuisierten Bereich herauszuholen“, erklärte der Vorsitzende der Kinderkommission, Eckhard Pols.
Die Vertreterin der FDP in der Kinderkommission des Deutschen Bundestages, Nicole Bracht-Bendt, versprach in einer Presseaussendung am 9. Februar, ihre Fraktion werde in dieser Legislaturperiode die Themen Sterben und Trauer zu zentralen Anliegen in der Kinderkommission des Deutschen Bundestags machen.
Hubert Hüppe, ehemaliger CDU-Bundestagsabgeordnete und seit kurzem Beauftragter für die Belange behinderter Menschen, machte darauf aufmerksam, dass seit dem 1. August 2009 auch Kinder in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe sowie Menschen mit Behinderungen, die in Einrichtungen der Eingliederungshilfe leben, einen gesetzlichen Anspruch auf die „spezialisierte ambulante Palliativversorgung“ haben.
„Mir ist es wichtig, dass die zur Zeit laufenden Verhandlungen für eine Rahmenvereinbarung mit dem GKV Spitzenverband nun zügig zu Ende gebracht werden, damit alle Menschen die Möglichkeit haben, in ihrer vertrauten Umgebung palliativmedizinisch betreut zu werden“, erklärte Hüppe.
Weiterführende Informationen:
Presseschau zum Tag der Kinderhospizarbeit am 10. Februar 2010
Nachfolgend finden Sie eine Auswahl von Meldungen.
„…beim Sterben immer leichter“
Deutscher Kinderhospitzverein begeht 20-jähriges Jubiläum
DOMRADIO 11.02.10
„Nicht nur zum Sterben“
Kinderhospize sind mehr als Begleitung bis zum Tod. Ein Gespräch mit Melanie van Dijk, pädagogische Leiterin im Hospiz Regenbogenland in Düsseldorf, zum Tag der Kinderhospizarbeit.
Von FOCUS-SCHULE-Autorin Kathrin Breer
FOCUS-Online 10.02.10
Wie Kinder zu Hause in den Tod begleitet werden
Sie leben noch nicht lange, und doch sind sie bereits mit dem Tod konfrontiert. Das Leid der todkranken Kleinen ist auch das der Großen. Dank der Arbeit von Kinderhospizen, die immer mehr in Anspruch genommen werden, bekommen Kinder und Eltern Hilfe von externen Begleitern.
WELT Online 10.02.10
20 Jahre Kinderhospizarbeit – DHPV begrüßt die Entwicklung in Deutschland
PRESSEMITTEILUNG Deutscher Hospiz- und PalliativVerband 10.02.10 (PDF-Format)
20 Jahre Kinderhospiz-Arbeit in Deutschland
SPD-MdB Thönnes: „Nicht weggucken, sondern mitfühlen“
PRESSEMITTEILUNG Franz Thönnes, MdB SPD 10.02.10
Familien mit todkranken Kindern brauchen unsere Unterstützung
Berlin. Aus Anlass des morgigen 20. Kinderhospiztages erklärt die Vertreterin der FDP in der Kinderkommission des Deutschen Bundestages Nicole Bracht-Bendt:
Der 20. Kinderhospiztag ist ein guter Anlass, der Hospizbewegung für dessen großartiges Engagement zu danken.
PRESSEMITTEILUNG Nicole Bracht-Bendt, MdB FDP 09.02.10