29.09.07: Für ein Sterben in Würde: Bundesstiftung Kinderhospiz in Berlin gegründet
In Berlin wurde am 27. September 2007 die Bundesstiftung Kinderhospiz gegründet. Dies teilte die Stiftung anlässlich des feierlichen Gründungsaktes im Hotel Courtyard by Marriott in einer Presseaussendung am selben Tag mit.
Die Bundesstiftung Kinderhospiz geht aus dem Bundesverband Kinderhospiz e.V., der Dachorganisation der Kinderhospize und -dienste in Deutschland, hervor. Sie hat das Ziel, die Kinderhospizarbeit zu fördern und betroffene Kinder, Jugendliche und ihre Angehörigen zu unterstützen.
Konkret bedeutet dies laut Mitteilung unter anderem die Schaffung von Musiktherapie-Angeboten, Einrichtung und Gestaltung von Abschiedsräumen und Ausstattung von Spielzimmern. Des Weiteren der Aufbau eines neuen Kinderhospizdienstes sowie Unterstützung von Bezugspersonen und Geschwisterkindern bei der Unterbringung, um dem Betroffenen nahe zu sein. Die Bundesstiftung Kinderhospiz sucht zudem Partner für Sponsoringprojekte sowie ehrenamtliche Mitarbeiter. Sie sammelt Spenden und gibt diese direkt an Kinderhospize und Kinderhospizdienste weiter. Die Finanzierung der Kinderhospizarbeit in Deutschland sei bislang nur weniger als zur Hälfte durch öffentliche Mittel gedeckt.
Gremien mit kompetenten Fachleuten
Um die gesetzten Ziele professionell umzusetzen, hat die Bundesstiftung Kinderhospiz ihre Gremien mit kompetenten Fachleuten besetzt. Zum Stiftungsrat gehören unter anderem Dr. Clara-Christina Streit (Director McKinsey & Company, Inc, Frankfurt a.M.), Prof. Dr. Peter Fischer (Vorsitzender Richter am Bundesfinanzhof, München, Honorarprofessor an der Universität Bielefeld) und Prof. Dr. Thomas Klie (Kontaktstelle für praxisorientierte Forschung an der EFH Freiburg) an. Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen, Finanzwissenschaftler an der Universität Freiburg, und Prof. Dr. med. Dr. h.c. Christoph Student, Palliativmediziner und Psychotherapeut, sind Mitglieder des Kuratoriums.
Die Stiftungsgründung wird unter anderem durch Bundespräsident Dr. Horst Köhler ermöglicht. Er stellt aus dem Erlös seines Benefizkonzertes 2006 in Baden-Baden 50.000 Euro Gründungskapital zur Verfügung. Zudem gibt es weitere Firmenspenden. Schirmherrin der Bundesstiftung ist Bestsellerautorin Tanja Kinkel.
Marion Caspers-Merk, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Gesundheit, betonte in ihrer Rede zur Stiftungsgründung, die Kinderhospizbewegung verdiene Unterstützung. Denn nichts sei für Familien belastender, als ein sterbendes Kind zu begleiten. „Daher begrüßen wir die Einrichtung einer Bundesstiftung Kinderhospiz und werden weiterhin die Kinderhospizarbeit konkret unterstützen“, so Caspers-Merk.